Dieser seltene Anamorphot ist ein 35mm Projektionsobjektiv, der von Panavision in den 50 Jahren vertrieben wurde. Er verfügt über die typische Panavision-Vergütung mit blauen Flares.
Er wird in einem für 35mm Projektionsanamorphoten entstehenden experimentellen System eingesetzt, das ich Nematar nenne. Es setzt das abgelaufene Panavision-Patent der gegeneinander rotierenden Zylinderlinsen auf elektronischem Wege um. Beim Focus-System von Panavision wird nur das Aufnahmeobjektiv fokussiert während der Anamorphot auf unendlich eingestellt bleibt. Der dabei enstehende Astigmatismus wird dann über die präzise Drehung zweier Zylinderlinsen kompensiert. https://patents.google.com/patent/US2890622A/en
Beim Nematar-System handelt es sich um eine Halterung, in die die großen 35mm Anamorphoten eingesetzt werden. Hinter den Anamorphoten, die für das System nicht modifiziert werden müssen, befinden sich die gegeneinander rotierenden Zylinderlinsen. Die Steuerung der Zylinderlinsen erfolgt über einen Schrittmotor mit Präzisionsgetriebe, der mit dem Aufnahmeobjektiv über einen Encoder synchronisiert wird.
Ich habe das System Nematar genannt in Anlehnung an den ursprünglich von Panavision verwendeten Namen Auto-Panatar, da die Zylinderlinsen mit einem Nema-Schrittmotor gesteuert werden.
Für die Verwendung mit dem einfacheren Pooli Single-Focus-System hätten wir den Panvision-Projektionsanamorphoten leicht umbauen müssen, was wir in diesem Fall vermeiden wollten. Deshalb kann er im Moment nur im Nematar oder Dual-Focus-Betrieb verwendet werden.
Die anderen 35mm Projektionsanamorphoten können, trotz eines leichten Umbaus auf einen Frontdurchmesser von 90mm und fixer Unendlich-Einstellung, auch mit dem Nematar eingesetzt werden.
Im Moment müssen wir beim Nematar noch eine der beiden Zylinderlinsen tauschen, da sie unterschiedlich vergütet sind. Danach werden, ähnlich wie bei den Auto-Panatar Objektiven von Panavision, zwei neutralweise diagonale Flares und ein horizontaler in Blau auftreten.
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